Die Frühgeborenenretinopathie (ROP) ist eine Gefäßerkrankung der Netzhaut, die auf frühgeborene Kinder beschränkt ist. Der klinische Schweregrad kann von milden Fällen mit folgenloser Rückbildung bis hin zu schweren Verläufen mit Netzhautablösung variieren. Dank heutiger Früherkennungsuntersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten lässt sich jedoch eine Erblindung meist verhindern.
Alle Kinder, die aufgrund ihres Gestationsalters ein Risiko aufweisen, werden in ein Screening-Programm aufgenommen. Die leitliniengerechten, regelmäßigen augenärztlichen Untersuchungen finden solange statt, bis die Netzhautgefäße ausgereift sind. Diese strenge Überwachung ermöglicht sofortige Gegenmaßnahmen, wenn der Befund es erfordert.
Um die Gefäßentwicklung der Netzhaut und den Schweregrad der Frühgeborenenretinopathie beurteilen zu können wird der Augenhintergrund mit einer speziellen Weitwinkelkamera untersucht. Die hierdurch gewonnenen Bild- und Angiographiedaten ermöglichen eine präzise Auswertung des Krankheitsbildes. Angesichts der dynamischen Entwicklung von Frühgeborenen leistet die digitale Weitwinkelfotographie eine erhöhte Sicherheit und Effizienz in der Behandlung der Frühgeborenenretinopathie.
Bereits 2013 war der Förderverein für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V. maßgeblich an der Anschaffung einer ersten Netzhautkamera für Neugeborene beteiligt. Damals ging es darum, mechanische Werkzeuge durch zeitgemäße Kameratechnik zu ersetzen und die Finanzierungslücke der Krankenkassen zu stopfen. Seitdem hat sich technisch einiges getan und so stehen wir bei einer Modernisierung des Inventars der Universitätsklinik Ulm selbstverständlich wieder tatkräftig zur Seite.