Sozialmedizinische Nachsorge
von der Kinderklinik ins Kinderzimmer
Frühgeborene, kranke Neugeborene und ältere Kinder werden häufig mehrere Wochen stationär behandelt und betreut. Fachkräfte verschiedener Berufsgruppen sind täglich / rund um die Uhr auf Station und können Fragen medizinischer, pflegerischer, psychologischer und sozialrechtlicher Art beantworten.Zu Hause gibt es das fachliche Team nicht oder nur in sehr eingeschränktem Maße. Viele Familien (-mitglieder) fühlen sich allein gelassen und mit der neuen Situation völlig überfordert. Fragen zur Pflege und Versorgung kommen auf, die die Hebamme oder der Kinderarzt nicht immer beantworten können. Auch finanzielle, rechtliche, sozialpädagogische oder psychologische Fragen kommen nicht selten erst im Alltagsgeschehen auf.
Gemäß § 43 Abs. 2 SGB V haben Eltern schwerstkranker Kinder (bis zum 14. Lebensjahr, in Ausnahmefällen bis zum 18.Lebensjahr) direkt nach einem stationären Krankenhausaufenthalt Anspruch auf eine Sozialmedizinische Nachsorge.
Die Nachsorgeeinrichtung arbeitet primär an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Behandlung und Versorgung. Das Nachsorgeteam ermöglicht einen fließenden Übergang von der stationären Behandlung zur ambulanten Versorgung.
Das Nachsorgeteam möchte den kleinenPatienten und deren Familien Sicherheit vermitteln und den Transfer in die eigenen vier Wänden erleichtern. Die Entlassung will gut geplant und vorbereitet sein. Es soll hierfür eine Brücke gebaut und Familien auch zu Hause einige Wochen (i.d.R. 6-12 Wochen) begleitet werden. Familien sollen nach der Entlassung Ansprechpartner finden, die sie in schwierigen Anfangssituationen unterstützen und beraten. Das Nachsorgeteam hilft somit, Sicherheit im Alltag zu Hause zu gewinnen. Hierzu arbeiten sie eng mit bereits bestehenden Einrichtungen zusammen und sorgen für eine reibungslose Vernetzung.
Das Nachsorgeteam besteht aus interdisziplinären und multiprofessionellen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Kinderklinik. Das Team begleitet also die Familie schon lange vor der Entlassung. Die Familie kennt das Team als Ansprechpartner. Vertrauen und Sicherheit kann aufgebaut werden.