Die Überlebensraten extrem unreifer Frühgeborener, von Kindern, die mehr als 12 Wochen zu früh geborene werden, haben sich in den letzten 20 Jahren weltweit stetig verbessert. Umso so wichtiger ist es und zentrales Bestreben unseres Fördervereins und des Behandlungsteams der Ulmer Neonatologie, möglichst vielen dieser Kinder ein Leben ohne relevante körperliche Funktionseinschränkungen zu ermöglichen. Jedoch ist die extreme Frühgeburt mit hohen langfristigen Gesundheitsrisiken auch für die Lungenfunktion und das kardiovaskuläre System assoziiert. Dies zeigt sich in einer reduzierten Leistungsfähigkeit zum Beispiel im Sportunterricht, aber auch rezidivierenden Episoden mit pulmonalen Problemen bei Anstrengung, Kälte oder bei einer Virusinfektion. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Frühgeborenen in einem sehr unreifen Entwicklungsstand der Lunge geboren werden und die weitere Lungenentwicklung durch die lebensrettenden Therapien der Beatmung und Sauerstofftherapie gestört wird.

Leider gibt es bis heute keine Therapieoption, weder medikamentös noch nicht-medikamentös, die Lungenfunktion nach Entlassung in der Kindheit wissenschaftlich bewiesen zu verbessern. Ziel des Förderprojektes ist es, in einem interdisziplinären Team aus Neonatologie zusammen mit der Kinderpneumologie, der Kinderkardiologie, der Kinderradiologie und der Humangenetik mit modernsten Untersuchungsmethoden auch unter sportlicher Belastung und mittels hochauflösender MRT-Bildgebung, die Einschränkungen der Lungenfunktion, der Lungendurchblutung sowie der Herzfunktion präzise darzustellen.

Das Projekt hat die Vision, auf Basis eines besseren medizinischen Verständnisses Ansatzpunkte für neue Therapien zu identifizieren und herauszufinden, ob alle Kinder einheitlich von einer Therapie profitieren können oder präzise definierte Patientengruppen unterschiedliche Therapieansätze benötigen.